FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Wir werden auf den Themenseiten unserer Website nicht all Fragen in voller Ausführlichkeit beantworten können. Anbei beantworten wir einige weitere, die uns immer wieder einmal gestellt wurden. Wenn Sie selber Fragen haben, kommen Sie am besten zu einem unserer Infoabende für Interessierte. Die konkreten Termine finden Sie in unserem News-Blog.

Wie genau ist der Ablauf vom Entschluss bis zur Anerkennung als „Pflegeeltern“ in Rostock?

  1. Schritt: Anfrage im Pflege-Familien-Zentrum der Caritas und Terminvereinbarung zum Informationsgespräch
  2. Schritt: unverbindliches Informationsgespräch
  3. Schritt: nach entsprechender Bedenkzeit Anmeldung zum Vorbereitungskurs für Pflegeeltern
  4. Schritt: Teilnahme am Vorbereitungskurs für Pflegeeltern über drei Monate zehn Abendveranstaltungen und ein Seminarwochenende mit der eigenen Familie
  5. Schritt: Einreichen einer Bewerbermappe; Antrag zur Aufnahme eines Pflegekindes und Angaben zur persönlichen Lebenssituation an das Amt für Jugend, Soziales und Asyl (Erweitertes Führungszeugnis, Einkommensnachweis, Gesundheitsnachweis, Passbilder)
  6. Schritt: Bewerbergespräche und Hausbesuche
  7. Schritt: Erstellung eines Bewerberprofils
  8. Schritt: Abschlussgespräch mit dem Amt für Jugend, Soziales und Asyl und „Anerkennung als Pflegeeltern“ und damit Aufnahme in den „Bewerberpool“


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Und wie schnell bekommt man dann ein Pflegekind?

Bevor ein Kind in eine Pflegefamilie kommen kann, muss genau überprüft werden, in welcher Familie es gut für die vorgesehene Zeit leben kann. Und andersherum muss auch die Familie für sich genau überlegen, ob das Kind zu ihr passt. Beide müssen sich kennenlernen und beginnen, eine Beziehung zueinander aufzubauen.

Diese Prozesse benötigen mitunter – Zeit. Die Kinder haben oft schwierige Erfahrungen gemacht. Was sie jetzt am meisten brauchen, ist Sicherheit. Mit einer gut durchdachten Ablaufplanung und dem schrittweisen Klären der Passgenauigkeit soll diesem Bedürfnis entsprochen werden.


Gibt es auch Ausschlusskriterien?

Ja, z.B. wenn Sie in Ihrer Familie momentan ein großes Projekt angehen oder bewältigen, z.B. einen Hausbau, die Geburt eines Kindes, eine Diplomarbeit, eine Trennung vom Lebenspartner, aber auch eine neue Lebenspartnerschaft, ist der Zeitpunkt für die Aufnahme eines Pflegekindes ungünstig gewählt. Es sollte erst eine angemessene Zeit verstrichen sein, um wieder die nötige Stabilität herzustellen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist, über kein eigenes Einkommen verfügen zu können, denn dann kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass das für das Kind bestimmte Pflegegeld auch für diesen Zweck verwendet wird.

Auch schwere eigene psychische oder körperliche Erkrankungen können bedeuten, dass kein Pflegekind aufgenommen werden kann.

Schwierig ist es ebenfalls, wenn die vordergründige Motivation, ein Pflegekind aufzunehmen, darin besteht, einen Spielkameraden für eigene Kinder zu haben, oder wenn das Pflegekind über die eigene Einsamkeit hinweghelfen soll.

Aber in allen Einschätzungen werden wir Ihre persönlichen und individuellen Bedingungen sehr genau beleuchten müssen.


Warum werden so viele Daten von mir benötigt?

Wir müssen Sie gut kennenlernen. Und Sie sollten sich auch gut kennen. Nur dann wird es möglich sein, dass Sie für sich und wir für uns einschätzen können, ob, für welche Kinder und für welche Dauer Sie ein Kind aufnehmen können:

  • Haben Sie genug Zeit und Reserven für das neue Familienmitglied? Woraus entstand Ihre Motivation dazu?
  • Wie werden Sie mit den neuen Herausforderungen umgehen können?
  • Welche Erfahrungen haben Sie schon gemacht, die Ihnen hilfreich sind? Was hat Ihnen bisher im Leben geholfen, wenn Sie Krisen bewältigen mussten?

Was müssen Pflegeeltern denn besonders gut können?

Sie sollten gern mit Kindern zusammen sein. Gute Voraussetzungen sind, wenn Sie eine gehörige Portion Ausdauer, Neugier, Gelassenheit und positive Grundhaltung mitbringen. Ein Pflegekind kann die bisher gewohnten Familienstrukturen aus dem Lot bringen. Da wird eine gute persönliche Basis, eine haltgebende Familie oder ein stabiler Freundeskreis für Sie helfend und entspannend sein.

Ebenso wichtig ist es, dass Sie den fremden Lebensentwürfen der Eltern des Kindes wertfrei gegenübertreten können. Das Kind muss bei Ihnen erleben und spüren, dass es voll angenommen wird. Dies wird nur dann funktionieren, wenn Sie die Herkunft des Kindes akzeptieren können und seine Eltern nicht verurteilen und abwerten.

Sie sollten sich außerdem auf viele Gespräche mit helfenden Institutionen einstellen und bereit sein, etwas von Ihrer privaten Zeit im Interesse des Kindes abzugeben.


Wie oft kommt das Jugendamt zu Besuch?

Immer dann wenn es um die halbjährlich stattfindende Planung zwischen Amt, Vormund, Pflegeeltern und Eltern geht, wird es eine Vorbereitung und eine gemeinsame Runde geben. Diese findet im Amt für Jugend, Soziales und Asyl statt.

Häufigeren Kontakt werden Sie mit den Mitarbeiterinnen des Pflege-Familien-Zentrums haben. Wir werden Sie als Pflegeeltern stärken, beraten und informieren und auch das Kind besuchen und individuelle Gespräche führen. Je nach Lebenssituation des Kindes werden Sie auch mit den Eltern des Kindes in Kontakt treten. Dazu gibt es ganz verschiedene Erfahrungen.


Welche Rechte haben Pflegeeltern?

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz stellt die Beratung und die Betreuung der Pflegeeltern und auch der leiblichen Eltern in den Mittelpunkt. Die Aufnahme eines Pflegekindes wird zunehmend mehr als eine zeit- und zielgerichtete Hilfe zur Erziehung betrachtet. Im Interesse der Bindungen des Kindes zielt sie entweder auf eine Rückkehr in einem vertretbaren Zeitraum in die eigene Familie oder auf eine dauerhafte Pflegschaft, in der neue Bindungen und stabile Lebensperspektiven geschaffen werden sollen.

Die besondere Rechtssituation der Pflegekinder wird gelegentlich als besondere Härte empfunden, weil Sie zwar das Kind an Elternstelle vertreten, aber bei schwerwiegenden Entscheidungen die Sorgeberechtigten hinzuzuziehen haben. Um nur kurz ein Beispiel zu nennen, so benötigen Sie auch bei Impfungen die Einwilligung der Sorgeberechtigten.


Wie viele Kinder werden in Rostock vermittelt?

Es werden in Rostock vor allem Kinder im Kleinkind- bis zum Grundschulalter in eine Pflegefamilie vermittelt. Genaue Zahlen dazu anzugeben ist schwierig. Die Vermittlungen sind nur dann möglich, wenn ausreichend unterschiedliche Pflegefamilien in Rostock zur Verfügung stehen.

Zurzeit vermitteln wir durchschnittlich 15 Kinder im Jahr in eine neue Pflegefamilie. Hin und wieder müssen andere Lebensperspektiven für die Kinder entwickelt werden, weil keine passenden Pflegefamilien gefunden werden.


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